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VonLin

Bitcoin-Mining & Co: Kryptowährungen mit VPN minen

Für manche Nutzer kann es notwendig sein das Bitcoin-Mining über ein VPN abzuwickeln, um Netzsperren zu umgehen oder einfach nur die Aufmerksamkeit vom richtigen Anschluss „abzulenken“.

Grundsätzlich wird beim Mining von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen nicht sonderlich viel Datenverkehr generiert. D. h. es ist problemlos möglich den Datenverkehr auch über ein VPN abzuwickeln.

Die zu lösende Problematik liegt viel eher darin begründet, dass Miner wie etwa der Bitmain-Antminer und alle anderen Modelle nicht von selbst aus eine VPN-Verbindung aufbauen können.

Um dieses Problem zu lösen werden zwei Dinge benötigt:

  1. Ein VPN-Server
  2. Ein Router der als VPN-Client fungieren kann

Für einen VPN-Server gibt es zahlreiche fertige Lösungen wie z. B. von NordVPN. Auch die Einrichtung eines eigenen VPN-Servers auf einem gemieteten VPS mit z. B. Wireguard dürfte im Normalfall kein Problem darstellen.

Etwas schwieriger wird es bei der Auswahl eines geeigneten Routers. Die meisten Router bieten zwar eine VPN-Server-Funktionalität für IPSec-VPNs, jedoch bieten die meisten Router eben keine VPN-Client-Funktion.

An dieser Stelle können wir die günstigen Travel-Router der Marke GLiNet empfehlen. Diese Router gibt es bereits ab etwa 30 USD und natürlich können sie als OpenVPN- und Wireguard-VPN-Client arbeiten. Durch VPN-Regeln kann auch bestimmt werden, welche Clients im Netzwerk durch das VPN getunnelt werden sollen (und welche nicht). Auch ist es möglich die Internetverbindung zu kappen falls die VPN-Verbindung nicht hergestellt werden kann oder gestört ist (Kill Switch).

Die einfachste Lösung wäre demnach, dass ein günstiger VPN-Router beschafft wird. Dieser kann anschließend an den bestehenden Router angeschlossen werden und das VPN auf dem Router eingerichtet werden. Hiernach wird der ASIC-Miner mit dem VPN-Router verbunden und der gesamte Miner-Traffic wird durch das VPN geleitet.

Bitcoin-Miner-VPN-Settings

Beispielhafte Einstellungen für einen Bitmain Antminer

VonLin

Bitmain Antminer Ersteinrichtung mit Antpool

Als stolzer Besitzer eines Kryptominers von Bitmain können Sie sich auf eine sehr einfache Einrichtung freuen. In dem nachfolgenden Tutorial erklären wir, wie Sie sich beim Antpool anmelden und Ihren Miner in Betrieb nehmen.

1. Grundlegendes

Zu aller Anfang möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Ihr Kryptominer viel Strom verbraucht und daher eine entsprechende Zuleitung notwendig ist. Wir empfehlen daher Kaltgerätenetzkabel mit mind. 1 mm²-Kabelquerschnitt.

Verwenden Sie keine billigen Netzkabel die bereits durch eine viel zu weiche Ummantelung auffallen. Der aufgedruckte Kabelquerschnitt von 0,75 mm² wird hier in der Realität nicht erreicht und es kann zu einem Kabelbrand kommen.

Aus gegebenem Anlass haben wir einen Kabelbrand unter sicheren Bedingungen nachgestellt (nicht nachmachen!):

verschmortes Kabel nach einem Kabelbrand

Verschmortes Netzkabel

Bei einem Kabelbrand löst eine Lastsicherung nicht unbedingt aus und es kommt zum Funkenflug.

Daher gilt hier auch: Verwenden Sie keine unnötigen Verlängerungskabel oder achten Sie auf einen entsprechend großen Leitungsquerschnitt und stellen Sie die Miner in einer sicheren Umgebung auf. Eine funktionierende Erdung ist bei den Metallgehäusen neben einem FI/RCD ebenfalls sinnvoll.

Für unser Tutorial haben wir einen Bitmain Antminer S9j verwendet. Das Webinterface bei Bitmain ist jedoch bei allen Minern identisch bzw. sehr ähnlich aufgebaut.

2. Anschluss des Miners

Bitmain Antminer S9j

Bitmain Antminer S9j

Der Antminer besteht aus einem Gehäuse mit den ASIC-Modulen und einem Controllerboard mit LAN-Anschluss. Die Stromanschlüsse der ASIC-Module ragen aus dem Gehäuse heraus und werden mit dem Controllerboard verbunden. Das Gehäuse bildet einen länglichen Luftkanal mit einem Lüfter auf der Vorder- und einen Lüfter auf der Rückseite. Hierdurch wird die kühle Luft in einem Luftstrom durch das Gehäuse gezogen und eine angemessene Kühlung sichergestellt.

Beim Anschluss des Netzteils ist darauf zu achten, dass die Kabel in der korrekten Richtung eingesteckt werden. Hierfür verfügt jeder Stecker und jedes Kabel über einen Clip, dieser Clip sollte einrasten.

Bei größeren Minern mit mehr ASIC-Boards und mehreren Netzteilen gibt es noch etwas mehr zu beachten. So ist der Anschluss von unterschiedlichen Netzteilen auf dem gleichen Board nicht empfehlenswert und kann zu einer Beschädigung der Hardware führen. Schließen Sie daher an ein ASIC-Modul immer nur die Stromkabel von einem Netzteil.

Nachdem alle Kabel des Netzteils mit den ASIC-Modulen und dem Controllerboard verbunden wurden kann der Miner auch mit einem Router oder Switch und anschließend mit dem Stromnetz verbunden werden. Sobald das Netzkabel eingesteckt wurde wird der Miner automatisch booten und dabei die Lüfter auf maximaler Drehzahl arbeiten lassen.

3. Registrierung im AntPool

Nun können wir uns (am besten bevor wir den Miner einschalten) an die Registrierung im AntPool machen.

Eine Registrierung ist unter antpool.com mit einem Klick auf „Register“ möglich. Im Verlauf der Registrierung muss nur eine E-Mail-Adresse eingegeben werden, welche mit einem per E-Mail zugesandten Code bestätigt wird.

Nach der erfolgreichen Registrierung muss mit einem Klick auf „Worker“ -> „Create a Sub-Account“ ein neuer Workeraccount hinzugefügt werden.

Antpool Sub-Account erstellen

Hinweis: Der Name des Sub-Accounts darf im AntPool noch nicht bestehen. Sollte also ein bereits vergebener Benutzername ausgewählt werden, schlägt die Erstellung des Sub-Accounts fehl.

Nach Erstellung des Sub-Accounts kann dieser direkt konfiguriert werden. Hierzu ist „Setting“ aufzurufen und neben dem entsprechenden Sub-Account „Configure“. In der darauf folgenden Ansicht kann nach einem Klick auf „edit“ die Walletadresse für Auszahlungen geändert und mit einem Klick auf „Confirm“ gespeichert werden.

In unserem Tutorial haben wir den Benutzernamen „millionminer-test“ ausgewählt.

AntPool Sub-Account konfigurieren
AntPool Sub-Account Einstellungen ändern
AntPool Wallet-Auszahlungsadresse ändern

4. Einrichtung des Bitmain AntMiners

Nachdem wir unseren AntMiner verkabelt und ein Konto bei AntPool angelegt haben kommen wir zur Einrichtung des Kryptominers selbst.

Der Miner sollte demnach mit dem Router / Switch verbunden und eingeschaltet sein.

Hinweis: Sollten die Lüfter nicht funktionieren ist der Miner abzuschalten und die Lüfter zu ersetzen.

Antminer LAN-Anschluss eingeschaltet

Anschließend muss die IP-Adresse des AntMiners ermittelt werden, dies geht am schnellsten indem im Router im entsprechenden Menü nach Clients im lokalen Netzwerk gesucht wird. Dort wird der Miner ähnlich wie im folgenden Screenshot aufgeführt sein:

In unserem Tutorial läuft der Miner unter der IP-Adresse 192.168.1.244 – diese Adresse können wir in der Adressleiste eines beliebigen Browsers wie z. B. Firefox oder Chrome eingeben.

Im nachfolgenden werden wir zur Eingabe des Antminer-Standard-Benutzernamen und Passworts aufgefordert.

Der Benutzername lautet root und das Passwort ebenfalls root – es empfiehlt sich natürlich dies am Ende anzupassen.

Daraufhin wird die Übersichtsseite der Weboberfläche angezeigt, hier wechseln wir in den Tab „Miner-Configuration“.

Anschließend können die drei unterschiedlichen Adressen des AntPools eingetragen werden. Der Workername setzt sich immer aus dem Benutzernamen einem Punkt und einem frei gewählten Workernamen zusammen. In unserem Beispiel lautet der Benutzername millionminer-test und der Workername 10×32, folglich lautet der einzutragende Workername

millionminer-test.10x32

Sollten mehrere Miner bzw. Worker unter dem selben Benutzernamen betrieben werden, so könnten die Miner auch wie folgt heißen:

millionminer-test.miner1
millionminer-test.miner2
millionminer-test.miner3
millionminer-test.miner4
millionminer-test.miner5

Die drei Adressen des AntPools lauten:

stratum+tcp://ss.antpool.com:3333
stratum+tcp://ss.antpool.com:443
stratum+tcp://ss.antpool.com:25

In unserem Beispielminer tragen wir daher die folgenden Werte ein und bestätigen die Eingabe mit „Save&Apply“.

AntMiner Pool URLs eingeben

Zur Verdeutlichung wurde noch einmal der Benutzername und Workername hervorgehoben.

Nach einiger Zeit beginnen die ASIC-Module mit der Arbeit und treten in Verbindung mit dem Pool.

Die einzelnen Worker sind dann unter dem Tab „Worker“ im AntPool sichtbar (kann bis zu 15 Minuten dauern).

Der Status der ASIC-Module kann über den Tab „Miner Status“ in der Weboberfläche des Miners überprüft werden.

Die wichtigsten Angaben hier sind:

GH/s (avg), ASIC status und chain – wobei GH/s (avg) für die durchschnittliche Hash-Leistung steht und der ASIC-Status den Status der einzelnen ASIC-Chips auf den ASIC-Modulen wiedergibt. Ein Status von 00000000 ist sehr gut und bedeutet, dass alle Chips einwandfrei funktionieren.

Die Rate an Hardwarefehlern (HW) hingegen kann auch ignoriert werden, denn diese Hardwarefehler werden in der Regel von der Software des Miners automatisch korrigiert.

AntMiner-Status Übersicht in der Weboberfläche

Die Chain-Nummer wird interessant, wenn es darum geht defekte Boards zu identifizieren, denn die Chain-Nummer entspricht der Nummer des entsprechenden Anschlusses auf dem Controllerboard:

Bitmain Controllerboard Anschlussbezeichnungen

5. Gut zu Wissen

Manchem Leser könnte aufgefallen sein, dass wir bei unserem Test nur zwei aktive ASIC-Module bei einem Miner mit drei ASIC-Modulen verwendet haben. Eine solche Konfiguration durch Abstecken der nicht benötigten ASIC-Module ist bei vielen Bitmain-Modellen problemlos möglich.

Auch ist unter „Miner-Configuration“ eine Anpassung des Stromverbrauchs und der Leistung nach oben oder nach unten möglich. In unserem Beispiel haben wir den Stromsparmodus genutzt, denn es ging lediglich darum die Einrichtung des Miners zu demonstrieren.

Ihr habt noch Fragen? Schreibt einfach eine Antwort in die Kommentare!

6. Webinterface

Als letztes haben wir für Euch nochmal das gesamte Webinterface in einem kurzen Video zusammengefasst.